Der spirituelle Lehrer Mooji hat mal gesagt: „Die größte Heilung ist es, aus dem zu erwachen, was wir nicht sind.“ Und da ist sehr viel Wahres dran.
Alle Sorgen, Probleme und Ängste hängen an der persönlichen Identität. In dem Moment, in dem ich erkenne, dass dieses ganze Weltgeschehen, einschließlich meiner persönlichen Geschichte, sich nur in einer kleinen Dimension innerhalb einer größeren abspielt, bin ich frei.
Das Leben geht weiter, aber die Perspektive ist eine andere. Meine Essenz ist nicht mehr in der Welt (war sie auch nie, ich habe es nur geglaubt, weil ich mich vollständig mit dem Körper identifiziert habe). Meine – und deine – Essenz ist zeitloses Sein, das sich für eine begrenzte Zeit in Zeit und Raum erfährt.
Du kannst den Verstand als Werkzeug nutzen, um dich für diese neue Sichtweise zu öffnen. Setz dich mal 5 Minuten in Ruhe hin und stelle dir vor, dass du (als Bewusstsein) einen Schritt nach hinten machst. Du schiebst deinen Körper, dein Leben, alle Gedanken und Wahrnehmungen, ein Stück nach vorne. Und blickst nun mit einem gewissen Abstand darauf.
Es ist immer noch alles da. Nichts ist weg. Und doch ist deine Perspektive eine andere. Vielleicht fühlst du dich einen Moment lang freier und leichter…
Ich halte es für hilfreich, vor allem am Anfang, den Verstand auf diese Reise mitzunehmen. Der Verstand ist kein Freund, aber auch kein Feind, sondern einfach ein Werkzeug mit begrenzen Möglichkeiten, mit dem wir arbeiten können.
Bei mir war es so, dass durch das spirituelle Erwachen schlagartig vieles weggefallen ist, was ich davor als „Problem“ empfunden habe. Zum einen sind meine Gedanken nicht mehr so weitschweifig, sondern eher konkret und praktisch.
Zum anderen bin ich viel mehr im Hier und Jetzt, und da ist meist alles in Ordnung. Der wichtigste Punkt ist aber der, dass ich erkannt habe, dass unser wahres Sein zeitlos, ewig und unverletzlich ist.
Körper und Geist machen Erfahrungen, da ist Freude und Schmerz, und nichts ist von Dauer… Ich bin dem auch überhaupt nicht gleichgültig gegenüber, ich glaube, ich traue mich sogar mehr, weil ich weiß, dass ich die Verletzlichkeit des Körper und Geistes nicht mehr teile.
Wenn wir in unsere wahre Natur erwachen, ist nichts weg. Die Kinder sind noch da und haben Hunger, das Auto steht mit halbleerem Tank vor der Tür und der Hamster ist auch noch da und dreht seine Runden.
Nur die Perspektive ändert sich. Als Körper sind wir in der Welt, aber als reines Bewusstsein ist die Welt in uns.